Information | |
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Titel | Prof. Dr. |
Nachname | Zweig |
Vorname(n) | Katharina |
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Post | TU Kaiserslautern Postfach 3049 67663 Kaiserslautern |
Raum | 48-670 |
Forschungsinteressen
2003 begann Katharina Zweig ihre Doktorarbeit im Bereich der Analyse komplexer Netzwerke. Komplexe Netzwerke stellen einen gängigen Weg dar, komplexe Systeme zu modellieren und zu analysieren. Daher werden ihre Ergebnisse auch oft dafür genutzt, Schlussfolgerungen über die komplexen Systeme zu ziehen - diese Ergebnisse können auch politische Konsequenzen haben. Ein augenöffnender Artikel wurde von Professor Carter Butts 2009 unter dem Titel "Revisiting the Foundations of Social Network Analysis" veröffentlicht. Zweig hatte zu diesem Zeitpunkt schon einige Algorithmen designt und verschiedene interdisziplinäre Netzwerkanalysen durchgeführt. Insbesondere war sie aber an der Frage interessiert, warum es so oft viele Maße für dieselbe Art von Fragestellung gibt, z.B. ca. 60 Maße um die Knoten eines Netzwerkes nach ihrer Wichtigkeit zu sortieren. In einem Artikel von Steve Borgatti erklärt er, dass eigentlich nicht die Struktur des (statischen) Netzwerkes untersucht werden sollten, sondern die darauf verlaufenden Prozesse: Auf einem (realen) sozialen Netzwerk können Informationen übertragen werden, Leute stecken sich gegenseitig mit der neuesten Grippe an oder sie unterstützen einander. Jeder dieser Flussprozesse bedarf anderer Zentralitätsmaße. Damit verknüpfte Borgatti die Art des Netzwerkflusses (einen sozialen Prozess) mit dem mathematischen Maß, mit dem dieser untersucht werden kann. Ohne die Kenntnis des sozialen Prozesses ist eine Interpretation eines beliebigen Zentralitätsmaßes aber nicht möglich. Zweig begann dieses Problem in seiner Allgemeinheit zu untersuchen: "Wann ist welches Maß, welcher Ansatz der Netzwerkanalyse geeignet, um eine Schlussfolgerung bezüglich der realen Welt zu ziehen?". Ihre Ergebnisse wurden im Buch Network Analysis Literacy veröffentlicht. Seitdem hat ihre Arbeitsgruppe den Ansatz auf Data Science im Allgemeinen ausgeweitet und arbeitet an verschiedenen Fragen im Bereich der Algorithm Accountability. Um das auch in der Benennung der Gruppe darzustellen, wurde sie 2017 in das "Algorithm Accountability Lab" umbenannt. Die Gruppe arbeitet an Fragen zur Messung der Qualität und der Fairness von algorithmischen Entscheidungssystemen (ADM Systems), an Black-Box-Methoden zur überwachung von ADM-Systemen, an theoretischen Fragen zur Robustheit von Methoden des maschinellen Lernens und denken auch über die beste Art der Regulierung von ADM Systemen nach.Als Mitglied der Enquete Kommission Künstliche Intelligenz (2018-2020), Mitglied des ITA Beraterkreise des BMBF (seit 2014), der Plattform Lernende Systeme (AG3, UG Ethik und Recht) trägt Katharina Zweig ihre Forschung auch in die Gesellschaft.
Federführend hat sie zudem den Studiengang Sozioinformatik gestaltet, der 2013 akkreditiert wurde. Für diese Gestaltung dieses deutschlandweit bisher einzigartigen Studiengangs bekam sie 2017 den Ars legendi-Fakultätenpreis in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik.
Im Moment interessiert sich Katharina Zweig im Besonderen für die Schnittstelle zwischen Philosophie und KI.
Wissenschaftlicher Werdegang
Jun. 2023 | Ernennung zur W3-Professorin, Lehrstuhl 'Algorithm Accountability Lab' |
Nov. 2020 | Gründung des "Center for Ethics and the Digital Society", zusammen mit Karen Joisten und Georg Wenzelburger |
Feb. 2019 | Gründung der Trusted AI GmbH zusammen mit Winfried Zweig und Tobias Krafft |
Seit Okt. 2018 | Mitglied des Koordinierungsgremium des Netzwerks Verbraucherforschung des Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz(BMJV) |
Seit Sep. 2018 | Mitglied der Enquete Kommission Künstliche Intelligenz zur Beratung des Bundestages |
Seit Apr. 2018 | Mitglied der Plattform Lernende Systems des BMBF in der Arbeitsgruppe 3, "Ethik und Recht" |
Mai 2016 | Mitbegründerin der Bürgerinitiative Algorithm Watch, aktiv bis März 2018 |
Seit Nov. 2014 | Mitglied des ITA Beraterkreises des Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) |
Seit Apr. 2012 | W2-Professorin an der TU Kaiserslautern |
Sep. 2009 - Apr. 2012 | Nachwuchsgruppenleiterin an der Universität Heidelberg, IWR |
Apr. 2008 - Aug. 2009 | Postdoc an der ELTE University, Budapest, Ungarn (Postdoc-Stipendiatin der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina) |
Jul. 2007 - Mrz. 2008 | Postdoc in der Arbeitsguppe "Paralleles Rechnen" bei Prof. Michael Kaufmann, Universität Tübingen |
Jan. 2003 - Jul. 2007 | Doktorandin in der Arbeitsguppe "Paralleles Rechnen" bei Prof. Michael Kaufmann, Universität Tübingen |
Okt. 1998 - Sep. 2006 | Diplom in Bioinformatik, Universität Tübingen |
Apr. 1996 - Jul. 2001 | Diplom in Biochemie, Universität Tübingen |
Auszeichnungen
2024 | Auszeichnung mit dem GDD-Datenschutzpreis |
2021 | Auszeichnung mit dem "Distinguished Teaching Award" der TU Kaiserslautern. |
2021 | Auszeichnung mit dem Abt Jerusalem-Preis der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig und der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft für herausragende wissenschaftliche Beiträge zum Dialog der Geistes-, Natur- und Technikwissenschaften, 2021 - aus Pandemiegründen verliehen 2022. |
WiSe 20/21 | Lehrpreis der Fachschaft Informatik für die beste Lehre im Grundstudium. |
2020 | Ernennung zur KI-Botschafterin des Landes Rheinland-Pfalz (zusammen mit Prof. Dr. Andreas Dengel) |
2019 | Das Buch "Ein Algorithmus hat kein Taktgefühl" steht für 11 Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste Paperback Sachbuch; es wird auf Koreanisch und Englisch übersetzt. |
2019 | Ausgezeichnet mit dem Communicator-Preis 2019 |
2018 | Ausgezeichnet für die Mitgründung von AlgorithmWatch mit der Theodor-Heuss-Medaille |
2017 | Ausgezeichnet mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis in den Ingenieurwissenschaften und der Informatik |
2016 | Ausgezeichnet mit dem Outreach Award für herausragende Öffentlichkeitsarbeit von der SPP 1736 - Algorithms for Big Data |
2014 | Digitaler Kopf 2014 (im Rahmen des Wissenschaftsjahres "Die digitale Gesellschaft") |
2013 - 2018 | Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) Junior Fellow |
Best Paper Awards
- Mareike Bockholt and Katharina A. Zweig. Process-driven betweenness centrality measures. In 4th European Network Intelligence Conference. Lecture Notes on Social Networks, Springer, 2017.
Ausgezeichnet von der ENIC - Brugger, C.; Grigorovici, V.; Jung, M.; Weis, C.; Schryver, C. D.; Zweig, K. A. & Wehn, N. : A Custom Computing System for Finding Similarities in Complex Networks. Proceedings of the IEEE Computer Society Annual Symposium on VLSI, 2015.
Ausgezeichnet von der SPP 1736 - Algorithms for Big Data und der IEEE Computer Society Annual Symposium on VLSI - K.A. Lehmann, Michael Kaufmann: "Evolutionary Algorithms for the Self-Organized Evolution of Networks", Proceedings of the Genetic and Evolutionary Computation Conference (GECCO'05), 2005.
Ausgezeichnet von der GECCO